Viron Deliniotis ist 57 Jahre alt und Inhaber von DAILY GREEK DELI (www.delinio.gr), einem Unternehmen für Bio Lebensmittel aus Griechenland, mit Fokus, auf hochwertige Extra Native Bio Olivenöle und weitere Produkte der mediterranen Küche, die unter dem Markennamen DELINIO vertrieben werden. Die Geschichte hinter der Marke enthält spannende Botschaften für Committed Leaders.

Committed Leadership: Viron, warum Handel mit Bioprodukten aus Griechenland?

Viron: Ich bin Grieche, bin im Schwäbischen geboren und aufgewachsen und habe in Deutschland studiert.

Dennoch war der Bezug zu Griechenland irgendwie immer da und so bin ich schon sehr bald nach dem Ende meines Studiums nach Griechenland und habe dort in verschiedenen Managementpositionen gearbeitet.

Da hatte eigentlich alles gepasst: Ich, als Kenner beider Kulturen, der beide Sprachen fließend beherrscht und sich sowohl in Deutschland wie auch in Griechenland sehr wohl fühlt, konnte wunderbar für deutsche Unternehmen das griechische Geschäft leiten. Aber bei allem geschäftlichen Erfolg, spürte ich schon von Beginn an, dass mir irgendetwas fehlte. Dieses gefühlte Defizit hat letztendlich dazu geführt, dass ich heute mit Bio Produkten handele.

Committed Leadership: Kannst Du dieses Defizit, das Du gefühlt hast, genauer beschreiben?

Viron: Also es war nicht die deutsche Gründlichkeit oder deutsche Effizienz, die natürlich in all den Jahren immer im Gegensatz zur griechischen Lebensmentalität in Erscheinung traten. Damit kam ich immer gut zurecht. Natürlich musste ich in meinem Job funktionieren. Da ich aber auch immer sehr viele Freiheiten zugestanden bekommen habe, ist dann nie ein Gefühl aufgekommen, dass da irgendetwas fehlt.

Das Gefühl des Defizits ist vielmehr dadurch entstanden, dass die berufliche Laufbahn, die ich eingeschlagen habe, eigentlich nie auf einer wirklich bewussten Entscheidung und schon gar nicht auf einer Entscheidung des Herzens beruht hatte.

Ich habe vielmehr einfach das gemacht, was mein Elternhaus und die Sozialisation in Deutschland mir mitgegeben haben: Streng Dich an, leiste etwas, nur dann wird etwas aus Dir.

Es hat dann schon einige Jahre gedauert, bis mir bewusst geworden ist, dass ich diese Grundsätze, diese Werte so nicht teilen kann.

Committed Leadership: Nun bist Du aber mehr als einige Jahre in diesen Management Positionen gewesen. Und Deinen Erfolgen nach hast Du diese ja durchaus auch mit viel Engagement ausgeführt.  Warum hast Du nicht früher die Richtung gewechselt? War das wahrscheinlich große Geld, dass man in solchen Positionen verdient eine zu große Verlockung?

Viron: Also die Verlockung des Geldes sehe ich schon. Wenn man sein Studium gerade beendet und nichts in der Tasche hat, wünscht man sich nichts sehnlicher, als endlich Geld zu verdienen. Es darf ruhig auch ein bisschen mehr sein, um sich auch mal etwas zu gönnen. Dann fängt man an, sich daran zu gewöhnen. Das Einstiegsgehalt reicht nicht mehr, man hat größere Ziele und braucht mehr Geld, und um das zu bekommen macht man Karriere.

Das war aber nicht der Grund, weshalb ich die Kurve nicht gekriegt habe. Es war einfach die Angst vor dem ungewissen Neuen. In gewisser Weise war es für mich bequemer, im bestehenden, anstrengenden und nicht erfüllenden Berufsumfeld zu bleiben, anstatt mich meiner Angst zu stellen und den Weg zu gehen, den ich eigentlich unbedingt gehen wollte.

Committed Leadership: Angst vor was?

Viron: Angst, den eigenen Weg zu gehen und mit den sozialen Normen zu brechen. Und dann möglicherweise zu scheitern. Dann könnten alle auf mich zeigen und lachen. Und natürlich die Angst, nicht mehr genug Geld zu verdienen.

Committed Leadership: Das ignoriert man nicht so einfach …

Viron: Ganz und gar nicht. Das ist ja ein Fakt. Und diesen zu ignorieren, könnte fatale Folgen haben. Man muss sich da schon Gedanken machen, was wäre, wenn die Idee nicht aufgeht. Mir ist dann irgendwann auch klar geworden, dass wir immer versuchen, absolute Sicherheit zu bekommen. Das geht aber nicht. Angst ist nur bedingt ein guter Ratgeber. Zum Beispiel dann, wenn es wirklich um Leben oder Tod geht. Oft lassen wir uns aber von der Angst auch verwirren und von ihr vereinnahmen. Angst hält einen zurück. Mit der Folge, dass wir in unserem Leben erstarren und uns nicht wirklich bewegen! Das ist mir klargeworden. Es wird schon gutgehen.

Ich habe gespürt, dass, wenn ich mich der Angst stelle und mutig diesen Schritt gehe, ganz viel „Leben“ zu mir zurückkommt. Ganz egal, ob die Idee mit den Bioprodukten nun aufgeht oder nicht. Das war dann die entscheidende Erkenntnis, um den Schritt zu gehen. Als ich den Umgang mit meiner Angst gefunden hatte, war ich plötzlich innerlich frei. Mit ganz anderen Konsequenzen, als ich das erwartet hatte…

Committed Leadership: Welche?

Viron: Mich rief genau zu diesem Zeitpunkt ein Personalberater an und wollte mich für eine spannende Aufgabe gewinnen. Eigentlich hatte ich keine Lust darauf, denn ich hatte mich schon auf mein neues Leben eingestellt. Aber, der Berater war Profi und machte mir sehr schnell klar, dass man ja niemals eine solche Chance verstreichen lassen sollte, ohne es wenigstens probiert zu haben. Also bin ich damals in den Flieger nach Deutschland gestiegen und habe mich vorgestellt. Wie gesagt, eigentlich wollte ich den Job nicht zu 100 %. Entsprechend entspannt war ich im Gespräch. Das hat meine Gesprächspartner überzeugt und kurze Zeit nach dem Gespräch hatte ich ein lukratives Vertragsangebot. Daraus sind dann fast 2 Jahre geworden.

Committed Leadership:  Dann war die Zugkraft des neuen Weges doch nicht so groß?

Viron: Doch, das war sie. Aber diese Zeit hat mir sehr geholfen, meine Entscheidung in verschiedensten Situationen schon einmal zu testen. Ein Beispiel: Wenn ich für meine Idee mit der Biomarke wieder etwas Kleines erreicht hatte, z.B. die Zusage eines Bauern oder Produzenten, mich zu unterstützen, habe ich mich wirklich ausgelassen gefreut. Das war ein ganz anderes Gefühl, als bei wichtigen Erfolgen oder großen Aufträgen für den Konzern. Wenn ich da etwas erreicht hatte, war es für mich ok, mehr nicht.

Committed Leadership: Kleine Dinge, die große Motivation auslösen

Viron: Genau! Und so wie in diesem Beispiel gab es viele Gelegenheiten zu prüfen, was mir, Viron, wirklich etwas bedeutet und was nur scheinbar wichtig ist. Dafür war diese Zeit sehr wertvoll. Aber irgendwann war dann einfach Zeit, loszulegen. So nach dem Motto, „Jetzt oder nie“, und das „nie“ hätte ich mir niemals verziehen.

Committed Leadership: Und den Schritt bist Du Anfang diesen Jahres gegangen.

Viron: Ja! Ein wunderbares Gefühl. Obwohl der Start mit den Einschränkungen durch den Corona-Virus zusammenfiel. Aber Krisen gibt es für jede Idee. Nun halt schon am Anfang. Das wird mich nur stärker machen. Und, es wird schon klappen.

Committed Leadership: Wenn nicht?

Das werde ich dann sehen. Die Welt dreht sich ja weiter und irgendwo wird sich mir immer eine Tür auftun. Dieses Grundvertrauen habe ich wiedergefunden. Deshalb: Alles ist gut und alles wird gut sein.

Committed Leadership: Wenn nun jemand fehlerfreies Bio – Olivenöl benötigt …

Dann ist er bei mir genau richtig. Ich arbeite mit Bio-Produzenten zusammen und bin stolz auf die qualitativen Produkte, die diese herstellen. Das Start-Sortiment von DELINIO bietet alles was man für einen schmackhaften griechischen Bauernsalat benötigt, also diverse Extra native Olivenöle, Oliven und Kräuter.

In diesem Sommer vielleicht umso wichtiger, da viele gar nicht nach Griechenland reisen werden.  Dann reisen eben die Zutaten Richtung Deutschland, damit zumindest das bekannteste griechische Gericht gelingt, wenn man schon nicht aufs Meer schauen wird.

Committed Leadership: Viron, vielen Dank für dieses Gespräch!

Leave a Reply

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.